"Das Wissen um die Lipizzanerzucht" - von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in die "Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit "aufgenommen


Nachdem bereits 2015 "Die klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule" in die o.a. Liste aufgenommen worden war, wurde
aktuell das umfangreiche Wisen um die Zucht, Haltung und Ausbildung des Lipizzaners am 1.Dezember 2022 im Rahmen der Tagung des zwischenstaatlichen Komitees der UNESCO in Rabat/Marokko in die o.a. Liste als "Das Wissen um die Lipizzanerzucht" aufgenommen.
Der Antrag dazu war bereits 2020 im Rahmen einer multinationalen Nominierung von Slowenien, Österreich, Italien, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Kroatien und Bosnien-Herzogowina, die die maßgeblichen Lipizzaner-Staatsgestüte betreiben, gestellt worden.
Hinter dem Lipizzaner als ältester Kulturpferderasse Europas, die sich bis heute nahezu unverändert erhalten hat, steht eine Jahrhunderte lang gepflegte Tradition und ein umfangreiches Wissen um die Zucht, Haltung und Ausbildung dieser Pferde, das seit über 450 Jahren von Generation zu Generation vielfach mündlich und auch in entsprechenden Dokumentationen weitergegeben wurde. Jeder reinrassige Lipizzaner lässt sich auch heute noch anhand der vorhandenen historischen Stutbücher bis zu seinem Gründerhengst (Conversano, Favory, Maestoso, Neapolitano, Pluto, Siglawy und Tulipan, Incitato) bzw. Gründerstuten zurückverfolgen.
Durch diese Aufnahme in die o.a. "Repräsentative Liste" wird  diese kulturelle Bedeutung nun auch international sichtbar.
Die UNESCO unterscheidet zwischen "Welterbe" und "immateriellem Kulturerbe". Während es sich beim "Welterbe" vornehmlich um Kultur-und Naturdenkmäler handelt wie beispielsweise der Kölner Dom oder das Obere Mittelrheintal, umfasst das "immaterielle Kulturerbe der Menschheit" z.B. Praktiken wie Bräuche, Rituale, Feste, Erfahrungswissen und traditionelles Handwerk.